Heute habe ich mal nicht den ganzen Tag mit Häkeln oder Amigurumi oder Anleitungen verbracht. Ich dachte mir so, ich könnte ja mal mein Wollchaos sortieren und alles mal wieder da einräumen, wo es eigentlich hingehört. Das hat zumindest den Vorteil, dass ich gelegentlich das finde, was ich gerade suche.
Und das Erstaunliche war, ich habe gefühlte 50 Maschenmarkierer in jeder Ecke des Zimmers gefunden! Also mal ganz ehrlich, in diesem Moment dachte ich, diese kleinen Plastikdinger, die eigentlich aussehen wie kleine vermurkste Büroklammern, die müssen ein Eigenleben haben. Ich habe eigentlich immer einen festen Platz, wenn ich häkele. Und wenn diese Dinger nur aus Plastik wären, dann würden die doch auch nur da liegen. Oder etwa nicht? Wie kommt also einer auf die Fensterbank? Oder ins Bücherregal????
Maschenmakierer wollte ich nie benutzen. Dachte immer, das ist was für Leute, die nicht gut mitzählen können oder so. Also ich doch nicht! Bis zu dem Tag, als ich meinen ersten Puppenfuß gehäkelt habe. Zumindest habe ich versucht einen zu häkeln. Der erste sah aus wie ein weichgekauter Hundeknochen. Den zweiten konnte man mit viel Phantasie als eckig gewordenen Ball bezeichnen. Und so ging es weiter. Naja, zumindest kann ich die als Unikate bezeichnen. Und dann stolpere ich beim Einkaufen über ein Päckchen im Regal, auf dem Maschenmarkierer steht.
Die Dinger gehören mittlerweile zu meinem Leben wie morgens die obligatorische Tasse Kaffee.
Es gibt sie in tausend Formen und Farben. Manche nehmen auch einfach einen bunten Wollfaden ( ich verheddere mich da immer) und für den kurzen und schnellen Gebrauch genügt sicherlich auch mal eine Stecknadel. Ich ertappe mich dabei, dass ich einen Anflug von Nervosität zeige, wenn nicht sofort einer griffbereit ist. Alle, die Hände und Füße häkeln, die Wert darauf legen, dass die Pfoten ihres neuen Teddy möglichst gleich aussehen, die wissen……naja, die wissen halt schon…..
Ich möchte fast wetten, die schönen Puppenköpfe hier im Netz, die sind alle mit einem Maschenmarkierer gemacht worden. Und seit heute weiß ich ja auch, dass die was ganz besonderes sind, denn sie haben ein Eigenleben. Sie lesen gerne und mögen die Sonne.
Liebe Grüße
Euer Wolli